… Dienstreise an die Karibikküste!

100 Jahre Deutsche Schule in Barranquilla in Kolumbien – am Freitag, den 19. Oktober, wurde dieses Jubiläum gefeiert. Diese Feier wurde mit einer Tagung der Schulleiter der Deutschen Schulen aus Caracas (Venezuela), Bogota, Kali, Medellín (Kolumbien), Cuenca, Guayaquil und Quito (Ecuador) verbunden. Als Ehegatte der Schulleiterin war ich zu diesem Ereignis ebenfalls eingeladen. Erholungsreise war es keine,  denn es gab ein straffes Programm für die Tage der Anwesenheit.

Ein paar Informationen zu Barranquilla.

Barranquilla (Entfernung von Cuenca etwa 1.600 km) ist eine Stadt in Kolumbien, Hauptstadt der Provinz Atlántico und mit 1.380.437 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005) viertgrößte Stadt des Landes. Sie ist der wichtigste Hafen der kolumbianischen Karibikküste. In Barranquilla werden chemische Produkte, Zement, Textilien und Verpackungen hergestellt. Die zurzeit bekannteste Persönlichkeit dieser Stadt ist die Musikerin Shakira Isabel Mebarak Ripoll, weniger bekannt ist, dass der Literaturnobelpreisträger Gabriel José García Márquez einen Teil seiner Kindheit in Barranquilla verbrachte und dort auch lange Jahre als Journalist bei der lokalen Zeitung „El Heraldo“ tätig war.

Barranquilla hat als Handels- und Industriestadt selber nicht viele Sehenswürdigkeiten – aber der Karneval, der in dieser Stadt seit über 100 Jahren gefeiert wird, macht diese Stadt zu einer der weltweit größten Karnevalshochburgen. Im November 2003 wurde Barranquillas Karneval von der UNESCO in die Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen.

 

Im Karneval-Museum

Im Karneval-Museum

 

Im Karneval-Museum

 

Im Karneval-Museum

 

Vor dem Hotel

 

Vor dem Hotel

Die Bremer Stadtmusikanten als Standbild vor den Schulgebäuden

Wesentlich zur Entwicklung dieser Stadt haben Deutsche Einwanderer – vor allem aus Bremen – beigetragen. Diese Einwanderer haben auch 1912 die deutsche Schule in Barranquilla gegründet. Sie ist die älteste deutsche Schule in Kolumbien. Der derzeitige Vorsitzende des Schulvereins ist ein über 80-jähriger deutscher Bauingenieur, der in den 50-er Jahren Barranquilla zu seiner neuen Heimat machte.

Klimatisch ist Barranquilla durch seine Nähe zum Äquator und die Karibik geprägt. Bei unserer Anwesenheit lagen die Höchsttemperaturen bei über 30 Grad, die Nachttemperaturen bei etwa 25 Grad und das Ganze mit einer Luftfeuchtigkeit von über 70%. Eine wahrlich schweißtreibende Sache und auch die Ursache für die Vielzahl von Klimaanlagen in den Räumen. In den Monaten September und Oktober fällt durchschnittlich die größte Niederschlagsmenge. Diese Niederschlagsmengen sorgen für eine natürliche Reinigung der Straßen in dieser Stadt, da die Kanalisation nicht für große Regenmengen ausgelegt ist. Vor vielen Straßenkreuzungen in der Stadt sind daher besondere Verkehrsschilder aufgestellt!

 

Vorsicht auf der Kreuzung

Zentimeterhoch läuft das Wasser nach einem Gewitter auf der Straße.

 

Not macht erfinderisch!

Bedingt durch die klimatischen Verhältnisse spielt sich ein Großteil des täglichen Lebens rund um  die Uhr im Freien ab. Rund um unser Hotel waren sehr viele kleine Lokale mit sehr guten Lautsprecheranlagen. In Deutschland undenkbar, in Barranquilla normal: Leben mit viel Musik bis spät in die Nacht hinein.  Normal ist für eine Wohngegend eine Lautstärke von 60db – in Barranquilla steigt diese Lautstärke in Spitzenzeiten bedingt durch den Verkehr und ‚kommerzielle Aktivitäten‘ auf über 90db an.  Die Schwelle für Gehörschäden liegt bei langfristiger Einwirkung bei 85db.

Die Gebäude des Colegio Aleman Barranquilla befanden sich bis etwa vor 10 Jahren in der Innenstadt von Barranquilla. Wie bei der deutschen Schule in Quito hatte der Investor einer Supermarktkette ein starkes Interesse an diesem Gelände.  Der Schulvorstand erzielte eine Einigung mit dem Investor und die Schule bekam ein neues Gebäude im neoklassizistischen Stil am westlichen Stadtrand von der Stadt gebaut.

   
   
   
   
   

Präsentation der Ergebnisse der Projekttage

   
   
 

links der Schulvereinsvorsitzende

 

Am Freitagabend die akademische Feier zum 100. Geburtstag der Schule.

 

Ein Teil der Ehrengäste

Deutsche Kultur …

 

 

… und karibische Kultur

 

 Tagesausflug nach Cartagena

Cartagena liegt etwa 100 km südwestlich von Barranquilla ebenfalls an der Karibikküste Kolumbiens und ist Hauptstadt des Departements Bolívar mit 952.036 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005). Aus Wikipedia: „ Die Stadt hat sich als eine der schönsten Kolonialstädte Südamerikas behauptet. Cartagena ist die Stadt mit den meisten Touristen und nicht zuletzt wegen der geografischen Lage die sicherste und bestbewachte Stadt in Kolumbien. Wie in allen Großstädten ist wegen der Kleinkriminalität trotzdem Vorsicht geboten. … Das komplett ummauerte alte Stadtzentrum mit Festungsring und den Stadtteilen Centro mit der Kathedrale und zahllosen Palästen im andalusischen Stil, San Diego, dem Viertel der Händler und der zahlenmäßig kleinen Bourgeoisie sowie Getsemaní, dem Viertel der kleinen Leute und Handwerker, das aus dieser Zeit stammt, wurde 1959 zum nationalen Kulturerbe erklärt und ist seit 1984 UNESCO-Weltkulturerbe. Auf einer Landzunge neben der ummauerten Altstadt liegt die riesige Hotelzone, Bocagrande.

Das karibische Nachtleben in Cartagena de las Indias ist legendär, eine touristische Spezialität ist „rumba en chiva“, eine Party im Bus. Die meisten Diskotheken befinden sich in der Calle Arsenal, Getsemaní. Kleinere Clubs und Restaurants befinden sich im Historischen Zentrum der Stadt. In Cartagena entstand die afrokaribische Musikrichtung Champeta, die vor allem in den Armenvierteln der Stadt gehört und gefeiert wird.“

Impressionen aus und von Cartagena:

   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
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