… Parque Nacional El Cajas (Nationalpark Cajas)

Möchte man von Cuenca in ein anderes Land fliegen,  dann geht dies nur über den Umweg über die Flughäfen Guayaquil (126km) oder Quito (304km). Der Flugpreis in die beiden Städte liegt bei etwa $50 (einfacher Flug). Die reine Flugzeit ist nahezu gleich: 35 – 40 Minuten. Von Cuenca aus hat man allerdings auch die Möglichkeit mit einem Kleinbus für $12 durch den Nationalpark Cajas nach Guayaquil zu fahren. Die Fahrtzeit beträgt etwa 3 Stunden. Für meinen Flug nach Lima Ende März hatte ich diese Variante gewählt – allerdings war ich der einzige Mitfahrer in einem extra Kleinbus. Die Fahrt durch den Nationalpark Cajas (Parque Nacional El Cajas) ist ein Erlebnis, dass man nicht versäumen sollte.

Der Nationalpark beginnt etwa 15km westlich von Cuenca und  umfasst eine Fläche von etwa 288 km2.  Er liegt in einer Höhe zwischen 3.100m und 4.450m über dem Meeresspiegel.

Wikipedia (Nationalpark Cajas):

Die hügelige Landschaft bietet eine Tundravegetation und besitzt ungefähr 270 Seen und Lagunen. … Das Gebiet wurde 1977 zum Schutzgebiet erklärt und am 5. November 1996 als Nationalpark ausgewiesen. Als Ramsar-Feuchtgebiet hat er internationale Bedeutung und wird als Important Bird Area eingestuft.

Eine alte Inkastraße, die großteils in ihrem ursprünglicher Zustand blieb, kreuzt den Park. Sie verband die Stadt von Tumipampa, dem heutigen Cuenca, mit Paredones, einem heute in Ruinen befindlichen Kontrollpunkt für den Handel zwischen dem Hochland und der Küstenregion, gelegen im Gebiet des heutigen Molleturo entlang der Straße, die den Cajas durchquert und anschließend nach Naranjal in der Küstenregion führt.

Ebenfalls wurden Spuren von 96 Vor-Inka-Dörfern der Kañari gefunden.

Der Nationalpark bietet Schutz für eine Vielzahl an endemischen und gefährdeten Tieren. Besonders hervorzuheben sind der Andenkondor, von dem in Ecuador nurmehr 80 existieren, der Curiquinga, ein großer schwarz-weißer Greifvogel, Tapaculos, Schopfkarakaras, Ameisenpittas (Grallaria quitensis), der Riesenkolibri, der nur von Agaven-Blüten lebt, und der im Cajas-Nationalpark endemische Kolibri Purpurkehl-Glanzschwänzchen (Metallura baroni). Andere Arten, die sich im Nationalpark finden, sind Brillenbär, Bergtapir, Puma, Ozelot, Tigerkatze (Tigrillo), Tukane, Füchse und Kaninchen.’

Die Straße (E582) von Cuenca nach Guayaquil führt quer durch den Nationalpark – und ist ein Erlebnis für sich. Von Cuenca (ca. 2.500m) führt die Strecke über den Pass „Tres Cruces“ (4,167 m)  in die Pazifik-Tiefebene. Luftlinie: Cuenca – Tiefebene ca. 60km, Pass „Tres Cruces“ – Tiefebene ca. 32km. In einer ¾ Stunde Fahrtzeit von Cuenca auf die Passhöhe – in einer ¾ Stunde Fahrtzeit von knapp 4.200m auf nahezu Meereshöhe – ich habe es ohne gesundheitlichen Probleme überstanden. Wenn schönes Wetter ist, dann hat man einen herrlichen Blick über die Tundralandschaft mit den zahlreichen Seen und auf dem rund 150km entfernten Chimborazo. Wenn man Glück hat, dann besteht auch die Gelegenheit Lamas in freier Wildbahn zu beobachten. Der Nationalpark ist ein ideales Wandergebiet. Überall am Straßenrand befinden sich Warnschilder vor Lamas – und erstaunlicherweise auch vor Radfahrern.

Nach meiner Lima-Reise war ich mit Edda Mitte April noch einmal bis zur Pass-Höhe unterwegs. Leider war auch diese Mal das Wetter nicht ideal. Auf der Passhöhe (4.167m) waren es nur noch 5° und es gab Nieselregen mit schlechter Sicht. Der Pass bildet die Wasserscheide zwischen dem Pazifik und dem Atlantik. Im Nationalpark befinden sich die Quellen der  beiden Flüsse Tomebamba und Yanuncay, welche durch Cuenca fliesen. Sie sind Zuflüsse des Amazonas, der in ca. 3.300km Entfernung in den Atlantik mündet.

Die Fahrt von der Passhöhe in die Tiefebene: ich habe nicht viel gesehen, da die feuchtwarme Pazifikluft ihre Feuchtigkeit beim Aufstieg in die kühlen Andenhöhen abgibt. Teileweise gab es Nebel mit Sichtweiten unter 50m und heftige Niederschläge. Wenn es gut geht, dann erfolgt die Abfahrt auf einer sehr guten Straße ohne Schwierigkeiten. Leider kommt es immer wieder vor, dass ein Erdrutsch von den steilen Hängen (rechts steil 300m hoch, links 300m steil nach unten) die Straße blockiert. Auf meiner Reise nach Guayaquil waren etliche Bauarbeiter an einer Stelle mit den Aufräumarbeiten nach einem Erdrutsch beschäftigt. Ist man in der Tiefebene angelangt, dann wird man mit feucht-heißer Luft mit Temperaturen von über 30° bei einer Luftfeuchtigkeit von über 80% empfangen.

Die folgenden Bilder sind überwiegend von der Strecke Pazifik – Cuenca – und während der Fahrt im März aufgenommen.

 

am Westrand der Anden

 

der Aufstieg fängt an

 

ein Blick auf die Tiefebene

 

die feuchtheiße Luft steigt nach oben

 

in diese Hänge ist die Straße eingebaut

 

kurz vor der Passhöhe

   
 

ein Blick zurück

 

vor der letzten Aufstiegskehre

   

Pass "Tres Cruces"

 

die 3 Kreuze

 
 

ein Blick Richtung Osten

 

Vorsicht: Lamas am Straßenrand!

 

die Abfahrt nach Cuenca

 
   
   
   
   
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